Das Leben

Ein aussergewöhnlicher Mensch, Lehrer, Denker und Macher ist vorausgegangen.
Franz Portmann war eine Persönlichkeit, die ein grosses Vermächtnis hinterlässt. Er initiierte unzählige Projekte und vermochte auch mit Widerständen umzugehen. Er war ein Kämpfer, was sich bis in seine letzte Lebensphase zeigte, als er trotz schweren Krankheiten zuversichtlich blieb und nicht einfach aufgab. In den letzten Wochen verschlechterte sich aber sein Gesundheitszustand rasch, seine Kräfte verliessen ihn und er schlief am 15. Mai 2020 für immer ein.

Der Familienmensch

Über 50 Jahre lang war Franz Portmann mit Hildi Portmann-Felder verheiratet. Sie war das Beste, was ihm in seinem Leben passierte. Als umtriebiger und engagierter Mensch liess er kaum etwas aus und war eine ausgesprochen starke Persönlichkeit. Hildi stand ihm immer zur Seite, konnte mit seinen Ecken und Kanten umgehen. Er dankte es mit grosser Fürsorge, Liebe und vielen Gesten, die seine grosse Wertschätzung zeigten. Ihre gemeinsame Tochter Karin war sein Stolz. Ihre enge Beziehung war geprägt von grossem gegenseitigen Respekt, intensiven Diskussionen, der Leidenschaft für gutes Essen und edle Tropfen und für gemeinsame Reisen.
Zeitlebens wohnte Franz Portmann mit seiner Familie im Waldrain in Flühli. Geboren am 26. Juli 1939, wuchs er zusammen mit seiner älteren Schwester Marie-Theres und Pflegebruder Conrad auf. Sein Vater, der «Lehrer Portmann», starb während seiner Jugendzeit. So musste Franz Portmann schon früh Verantwortung übernehmen, und er tat es. Bis zum Schluss war ihm das Wohl seiner Familie das Wichtigste.

Der Lehrer

Franz Portmann sagte – meistens mit einem Zwinkern - er hätte die Wahl zwischen Priester- und Lehrerseminar gehabt. Dass er wie sein Vater und Schwiegervater Lehrer wurde, war naheliegend. Die Ausbildung im Lehrerseminar Hitzkirch genoss er, ebenso wie seine ersten Einsätze in Entlebucher Aussenschulen. Bis heute zirkulieren Reminiszenzen vom «wilden» Entlebucher mit Studentennamen «Muni». Franz Portmann war nicht nur Lehrer und Pädagoge, sondern auch Menschenfreund. Unzählige Schülerinnen und Schüler haben seine markante Stimme und träfen Sprüche erlebt, zuerst auf der Primarstufe, später auf der Oberstufe. Ruhestand kannte Franz Portmann nicht. Seine breiten Fähigkeiten und Interessen lebte er unter anderem mit seiner eigenen Immobilienfirma aus.

Der Dorfmensch

Flühli war mehr als sein Geburts-, Heimat- und Wohnort. Es war ihm stets ein grosses Anliegen, dass Flühli «lebt». So war er zum Beispiel als Kirchenratspräsident für die Kirchenrenovation verantwortlich, er engagierte sich, damit das Dorf einen Arzt erhielt, leitete als Feuerwehrkommandant unzählige Einsätze - so auch beim Bergsturz 1980 - oder organisierte etwa ein kantonales Schwingfest. Die Liste seines Engagements für das Dorf und die Talschaft ist ellenlang. Sein grösstes Projekt war aber die Vision eines Golfplatzes. Als Präsident des Gründungskomitees musste er verdauen, dass das Projekt von der Gemeindeversammlung zunächst abgeschmettert wurde. Heute wird in Flühli Golf gespielt. Unzählige Vereine durften auf sein Wissen und Können zählen, sei es für das Schreiben von Festtheatern, das Abfassen von Chroniken, sein Mitwirken bei Wiederbelebung des alten Fasnachtbrauches «Hirsmändig» oder auch sein Engagement für den Skilift am Hausberg Blasenegg. Franz Portmann hatte zwar nie ein politisches Amt inne, er dachte aber mit und voraus, kritisierte und war manchmal auch unbequem. Viele Entwicklungen gaben ihm recht.

Der Jäger

Die Jagd war eine Passion, die er mit seiner Frau Hildi teilte. Als Pächter der Jagdgesellschaft Schwändiliflue verbrachte er unzählige Stunden in der Natur mit dem Feldstecher, beim Ansitz oder im Herbst auf der Gesellschaftsjagd. Kameradschaft bedeutete ihm viel. Und es war ihm auch stets ein Anliegen, den Wert der Jagd auch der Öffentlichkeit zu erklären. So engagierte er sich jahrelang im ehemaligen Jagdschutzverein des Kantons Luzern. Es war sein grosser Wunsch, auch im laufenden Jahr wieder im geliebten Revier Schwändiliflue unterwegs sein zu können und gemeinsame Stunden mit seinen Jagdkameradinnen und-kameraden zu erleben.


Es kam leider anders. Franz Portmann lebte und kämpfte bis zum Schluss. Doch die Krebskrankheit war schlussendlich stärker. Er wird uns immer fehlen, aber er ist nicht fort.

Hildi Portmann-Felder, Karin Portmann, Marie-Theres Portmann